Endlich Azubi – und nun?
Diese Fragen musst du dir stellen
Wie kannst du dein Leben finanzieren? Solltest du schon früh damit anfangen, etwas Geld zu sparen und dafür sorgen, dass es sich vermehrt? Wie sicherst du dich gegen Unfälle und andere Widrigkeiten des Lebens ab? Hier findest du Antworten.
Der typische Azubi sieht so aus. Erkennst du dich wieder?
Die beliebtesten Ausbildungsberufe 2019
Rang | Junge Frauen | Junge Männer |
---|---|---|
1 | Kauffrau für Büromanagement | Kraftfahrzeugmechatroniker |
2 | Kauffrau im Einzelhandel | Kaufmann im Einzelhandel |
3 | Medizinische Fachangestellte | Elektroniker |
4 | Verkäuferin | Industriemechaniker |
5 | Zahnmedizinische Fachangestellte | Fachinformatiker |
Übrigens: Wusstest du schon, dass du auch eine Ausbildung bei uns machen kannst?
Bewerbungsgespräch: in 5 Schritten zum Erfolg
Wenn du dich bei deinem Wunsch-Arbeitgeber beworben und sein Interesse geweckt hast, bekommst du eine Einladung zum Gespräch. Und dann? Heißt es einfach: gut vorbereiten und im Gespräch überzeugen.
Schritt 1: Information
Je mehr du über deinen möglichen Arbeitgeber weißt, desto besser. Du hast Fragen zum Unternehmen, auf die du nirgendwo Antworten findest? Prima, schreibe sie auf und stelle sie im Gespräch. Das unterstreicht dein Interesse.
Schritt 2: Training
Bitte eine Freundin oder einen Freund, den Arbeitgeber zu „spielen“ und dich im simulierten Bewerbungsgespräch auf Herz und Nieren zu prüfen. Weil sich dein Gegenüber selbst gut vorbereiten muss, bedeutet das einen größeren Aufwand – der sich aber lohnt.
Schritt 3: Erscheinungsbild
Überlege dir, wie du wirken möchtest. Wenn es in dem Beruf, für den du dich interessierst, um den Kontakt mit Kunden geht, kleide dich seriös. Damit zeigst du, dass dir dein Gegenüber wichtig ist. Aber übertreib es nicht.
Schritt 4: Auftreten
Fester Händedruck, aufrecht sitzen, nicht verstellen, Blickkontakt halten, kein Kaugummi, Hände aus der Hosentasche, Interesse bekunden – so machst du einen guten Eindruck.
Schritt 5: Aussagen
Stelle heraus, wie du bist – nämlich am besten optimistisch, zufrieden, konzentriert, organisiert, engagiert, anpackend, kommunikativ und vor allem: menschlich.
Mehr Einkommen? Viele Möglichkeiten
Eine Ausbildung ist oft auch eine finanzielle Herausforderung. Vielleicht absolvierst du statt einer betrieblichen sogar eine schulische Ausbildung – dann beziehst du nicht nur kein Arbeitsentgelt, sondern musst eventuell sogar noch Ausbildungskosten tragen. Ob Schule oder Betrieb: Grundsätzlich freut sich natürlich jeder Auszubildende über zusätzliche Einnahmen. Hier ein paar Ideen.
Anspruch auf staatliche Unterstützung
Deine Eltern schulden dir Unterhalt auch während deiner Berufsausbildung, wollen aber nicht zahlen. Bevor du den Unterhalt vor Gericht einklagst, solltest du die Alternativen prüfen: Du hast vielleicht Anspruch auf staatliche Unterstützung.
Kindergeld
Die Höhe des Kindergeldes liegt zwischen 194 und 225 Euro pro Monat, je nachdem, wie viele Geschwister du hast. Eltern erhalten es für jedes Kind, das unter 18 Jahre alt ist. Aber selbst wenn du älter bist und dich noch in der Ausbildung befindest, haben deine Eltern Anspruch darauf. Wohnst du nicht mehr zu Hause, müssen sie dir das Kindergeld auszahlen.
Berufsausbildungsbeihilfe
Unter bestimmten Bedingungen hast du Anspruch auf staatliche Unterstützung in Form der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Voraussetzungen sind, dass es sich um deine erste Ausbildung handelt und sie staatlich anerkannt ist. Außerdem musst du eine eigene Wohnung haben. Bist du unter 18 Jahren alt, erhältst du BAB nur, wenn du während der Lehre nicht bei deinen Eltern wohnen kannst, weil der Ausbildungsbetrieb zu weit entfernt liegt, du verheiratet bist oder ein Kind hast. Den Antrag stellst du bei der Bundesagentur für Arbeit. Für die Berechnung der BAB wird dein eigenes Einkommen und das deiner Eltern angerechnet.
Wohngeld
Wohngeld kannst du nur beantragen, wenn du grundsätzlich keinen Anspruch auf BAB hast, etwa weil du eine zweite Ausbildung machst. Wird dein Antrag auf BAB abgelehnt, weil du oder deine Eltern zu viel verdienen, wirst du auch kein Wohngeld bekommen. Den Antrag stellst du bei der entsprechenden Stelle deiner Gemeinde.
Fahrtkosten
Wenn du an einem anderen Ausbildungsort eingesetzt wirst als im Ausbildungsvertrag angegeben, muss dein Ausbildungsbetrieb normalerweise die Mehrkosten tragen. Dasselbe gilt für Fahrkosten, die durch Lehrgänge oder andere Schulungen entstehen.
Nebenjob
Auch wenn dir deine Ausbildung wahrscheinlich kaum Zeit und Energie für einen weiteren Job lässt: Vielleicht hast du ja doch ab und zu Lust, abends hinter der Bar oder im Kino zu arbeiten. Immerhin: Minijobs mit einem Bruttoverdienst von 450 Euro haben keinen Einfluss auf die Höhe der Berufsausbildungsbeihilfe. Vielleicht wäre es auch interessant für dich, die Arbeit eines Vermögensberaters im Nebenberuf kennenzulernen? Mehr erklären wir dir gerne in einem persönlichen Gespräch.
So hält dein Geld länger
- Der Auslagerungstrick
Damit du nicht alles auf einmal ausgibst, kannst du einen festen Teil deiner Einkünfte irgendwo parken, etwa auf einem Tagesgeldkonto. Zwar gibt es dafür nicht viele Zinsen, aber immerhin hast du so bessere Kontrolle über dein Geld.
- Den Blick schärfen
Wenn du etwas kaufst, lautet die Devise: Augen auf. Läden, Kinos, Schwimmbäder und andere Einrichtungen bieten Rabatte für Azubis an.
- Kopf runter!
Beim Lebensmitteleinkauf kann es sich durchaus in deinem Geldbeutel bemerkbar machen, ob du zu den Produkten in Augenhöhe oder zu denen in den unteren Regalreihen greifst. Dort findest du im Supermarkt nämlich in der Regel die günstigeren Sachen.
- Schreib es auf!
Wenn du deine Ausgaben in einem Haushaltsbuch oder einer entsprechenden App notierst, hast du einen guten Überblick, wofür du das meiste Geld ausgibst – und wo du einsparen kannst. Auch eine Einkaufsliste ist sinnvoll – wenn du nur das kaufst, was auch draufsteht.
- Mach deine Küche zum Restaurant!
Keine Frage: Essen gehen ist super! Vor allem, wenn man kein Meisterkoch ist. Der Nachteil: Dein Konto wird davon mehr als schlank. Warum also nicht die Freunde nach Hause einladen und nebenher deine Kochkünste verbessern?
Absicherung
Damit der Spaß nicht plötzlich endet
Für dich beginnt ein spannender neuer Abschnitt in deinem Leben. Du steigst in die Berufswelt ein, aber du hast sicher auch privat einiges vor. Bei all deinen Plänen solltest du auch daran denken, dass nicht immer alles perfekt läuft.
Checkliste
Was jetzt wichtig wird
Früh investieren
Heute leben und an morgen denken
Du bist jung und für dich zählt natürlich vor allem das Hier und Jetzt. Dennoch solltest du auch an später denken und möglichst früh beginnen, dir ein finanzielles Polster zu schaffen. Damit legst du den Grundstein für deine private Altersvorsorge, denn die gesetzliche Rente wird im Alter nicht reichen. Zudem gewinnst du Spielraum für größere Anschaffungen wie ein eigenes Auto oder deinen Traumurlaub. Die Anlagebeträge müssen nicht riesig sein – Hauptsache, du sparst regelmäßig.
Private Rentenversicherung
Sie ist besonders flexibel, die Beiträge können jederzeit angepasst oder ausgesetzt werden. Auf die Ansparphase folgt ein lebenslanges Einkommen oder eine Kapitalabfindung.
Riester-Rente
Bei dieser staatlich geförderten Form der Altersvorsorge müssen Auszubildende oft nur den Mindesteigenbetrag von 60 Euro pro Jahr zahlen. Und teilweise beteiligt sich sogar dein Arbeitgeber an deiner Riester-Rente, wenn er dir vermögenswirksame Leistungen gewährt. Zum Rentenbeginn erhältst du dann auf jeden Fall die gezahlten Beiträge und die staatlichen Zulagen.
Aktienfonds
Aktien sind Unternehmensanteile. Ihr Wert kann je nach Unternehmen stark schwanken, wodurch das Risiko eines Verlustes höher ist als bei anderen Wertpapieren. Allerdings können Aktien auch hohe Erträge liefern. Zudem ist die Anlage in Aktienfonds aufgrund der breiten Anlagestreuung weniger risikoreich als eine Direktanlage in einzelnen Aktien.
Rentenfonds
Mit Wertpapieren wie Pfandbriefen oder Anleihen leihst du einem Unternehmen oder Staat Geld zu einem definierten Zinssatz. Die Rendite ist zumeist niedriger als bei Aktien. Dafür können auch die Kursschwankungen geringer ausfallen.
Mischfonds
Sie beinhalten mehrere verschiedene Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen. Durch die Streuung der Werte kannst du dein Verhältnis von Risiko und Rendite optimieren.
Vermögenswirksame Leistungen
Du kannst von deinem Arbeitgeber zusätzlich zum Einkommen monatlich zwischen 6 und 40 Euro an vermögenswirksamen Leistungen erhalten. Voraussetzung: Der Tarifvertrag sieht dies vor oder dein Arbeitgeber zahlt freiwillig.
Arbeitnehmer-Sparzulage
Wenn du deine vermögenswirksamen Leistungen in einen Bausparvertrag, einen Aktienfonds oder Mitarbeiterbeteiligungen investierst, kannst du zusätzlich die Arbeitnehmer-Sparzulage vom Staat bekommen! Aber auch wenn du keine vermögenswirksamen Leistungen bekommst, kannst du die Arbeitnehmer-Sparzulage erhalten.

- Vermögensberater
- Andreas Haupt