Das kommt an Mehrkosten auf Autofahrerinnen und -fahrer 2025 zu

Die Kfz-Versicherungsbranche befindet sich weiterhin in der Verlustzone. Zur Schadensregulierung müssen die Versicherer deutlich mehr ausgeben, als sie durch Beiträge einnehmen. Und das, obwohl die Prämien bereits in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich nach oben angepasst wurden. Lag die Verlusthöhe 2023 bei ca. drei Milliarden Euro, sind es laut einer aktuellen Hochrechnung vom Gesamtverband der Versicherer (GDV) für 2024 immer noch zwei Milliarden Euro1.

Für die Versicherten bedeuten die geplanten Beitragserhöhungen ein durchschnittliches Plus bei der Kfz-Haftpflichtversicherung um acht Prozent und bei der Vollkasko sogar um 12 Prozent.2

Die Versicherer reagieren auf die hohen Leistungsausgaben nicht nur durch Beitragsanpassungen. Sie verabschieden sich zudem von unrentablen Produkten, bestimmten Vertriebswegen (Makler- und Direktvertrieb) oder sogar ganz aus dem Kfz-Versicherungsmarkt (u. a. Janitos, Condor)

1 gdv.de, „Kfz-Versicherern drohen Verluste von zwei Milliarden Euro“, 21.10.2024

2
handelsblatt.com, „Acht bis zwölf Prozent teurer? Das kommt 2025 auf Kfz-Versicherte zu“, 21.10.2024.

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Darum steigen die Kfz-Beiträge 2025

Sowohl die Ersatzteile als auch die Arbeit in den Kfz-Werkstätten werden seit Jahren immer teurer. Bei den Ersatzteilen gibt es dabei zwei wesentliche Gründe: Zum einen der technische Fortschritt wie z. B. der vermehrte Verbau von Sensorik in den Fahrzeugen: Beispiel: Regensensoren in Frontscheiben.

Zum anderen der fehlende Wettbewerb, der den Autoherstellern ein Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile verschafft. So sind u. a. Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel in den letzten zwölf Monaten erneut deutlich teurer geworden.3 Die Personalkosten in den Werkstätten werden beispielsweise durch den Bedarf an spezialisierten Fachkräften erhöht.

3 gdv.de, „Preisanstieg für Auto-Ersatzteile von 2023 zu 2024“, aktualisiert am 07.10.2024

Diese Faktoren lassen die Kfz-Versicherungsbeiträge branchenweit steigen:

Lohnkosten: Die Reparatur-Stundensätze in den Kfz-Werkstätten sind auf bis zu 400 Euro gestiegen.

  • Kosten für Ersatzteile: Die Preise für Ersatzteile sind kräftig angezogen und liegen weit über dem allgemeinen Inflationsniveau. Teilweise lässt sich der Preisanstieg mit der Verwendung von hochwertigerer Kfz-Technik begründen. So sind z.B. Kosten für neue Kofferraumklappen in den letzten Jahren um 99 Prozent gestiegen, neue Rückleuchten kosten 86 Prozent mehr, eine neue Seitenwand hinten sogar 102 Prozent mehr.4
  • Klimabedingte Schäden: Schäden am Kfz durch häufigere und heftigere Sturmereignisse verursachten deutschlandweit versicherte Schäden von insgesamt über 12,5 Mrd. Euro.5
  • Längere Reparaturdauer: Durch Lieferverzögerungen bei Ersatzteilen und den Mangel an Fachpersonal verlängert sich die Reparaturzeit in Kfz-Werkstätten. Das führt auch dazu, dass Mietwagen als Ersatzfahrzeug länger ausgeliehen werden müssen – auch das erhöht die Kosten.

4 gdv.de, „Stundensatz in Kfz-Werkstätten steigt auf 188 Euro“, 14.10.2024

5
dieversicherer.de, „Die 10 heftigsten Naturkatastrophen in Deutschland“, 23.10.2023

Diese Faktoren beeinflussen darüber hinaus den Kfz-Versicherungsbetrag:

Es gibt viele Faktoren, die unabhängig von der aktuellen Situation den Preis einer Kfz-Versicherung beeinflussen. Der Beitrag orientiert sich unter anderem am individuellen Risiko des Fahrers. Um das zu bestimmen, berücksichtigen die Versicherungen verschiedene Risikomerkmale:

  • Kilometerleistung pro Jahr
  • Typklasse: Welches Auto wird gefahren?
  • Fahrzeugalter beim Kauf
  • Nutzerkreis: Wer ist Fahrzeughalter und wer darf fahren?
  • Nutzeralter: Wie alt sind die Fahrer?
  • Selbstbeteiligung (nur Kaskoversicherung)
  • Regionalklasse: Wo ist der Wohnsitz?
  • Ist der Fahrer in einer besonderen Branche tätig?
  • Wie lange ist der Fahrer bereits unfallfrei?

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