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Stress im Netz

Jeder Dritte unter 30 wird im Internet beschimpft.

Das Bild sorgte Ende 2018 für viel Aufmerksamkeit: Auf einen Spiegel hat die Sängerin Lena Meyer-Landrut zahlreiche Beschimpfungen von ihren "Hatern" geschrieben. Worte und Anschuldigungen, denen sie täglich in den sozialen Netzwerken ausgesetzt ist. Mit ihrem Instagram-Foto setzt die Musikerin ein deutliches Zeichen gegen Beleidigungen und Anfeindungen im Netz. Das Gefühl, online angepöbelt und gemobbt zu werden, kennen nicht nur Prominente: Jeder Dritte Nutzer unter 30 Jahren hatte schon diese negative Erfahrung machen müssen.

Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Rechtsschutzversicherers ADVOCARD bestätigt die Wahrnehmung zunehmender Respektlosigkeit in der digitalen Welt, die vor allem in der Anonymität und dem fehlenden persönlichen Kontakt begründet liegt. 90 Prozent der Internetnutzer finden, dass der Umgang im Netz grundsätzlich respektloser ist.

Pöbelkommentare im Netz sind keine Seltenheit

Die Anonymität und geringe Hemmschwelle tragen dazu bei, dass die Grenze zwischen einer Meinungsäußerung und einer Beleidigung oft überschritten wird.

65 Prozent aller Befragten hat bereits wahrgenommen, dass eine andere Person im Internet beschimpft oder beleidigt wurde. Die Mehrheit (57 Prozent) hat dies schon mehrfach beobachtet. Besonders häufig werden solche Kommentare von 18- bis 29-Jährigen (83 Prozent) und männlichen Internetnutzern (72 Prozent vs. 58 Prozent Frauen) wahrgenommen. Selbst im Internet beleidigt oder beschimpft wurden in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen 36 Prozent und bei den 30- bis 44-Jährigen ist fast ein Viertel betroffen.

Peter Stahl, Vorstandssprecher bei ADVOCARD, dem Rechtsschutzversicherer der Generali in Deutschland: „Beschimpfungen im Netz scheinen inzwischen zum Alltag zu gehören. Die hohe Anonymität, die räumliche Distanz und geringe Hemmschwelle tragen wahrscheinlich dazu bei, dass dieser Kanal immer öfter zum Frustabbau genutzt wird und die Grenze zwischen einer kritischen Meinungsäußerung und einer tatsächlichen Beleidigung häufiger überschritten wird.“

Die Mehrheit der Internetnutzer weiß zwar generell, was im Netz rechtens ist – aber viele Nutzer sind dann doch auf dem Holzweg. So sind durchschnittlich 33 Prozent der Internetuser fälschlicherweise der Meinung, dass sie im Netz einfach ungestraft ihre Zustimmung zu einer beleidigenden Äußerung ausdrücken dürfen. „Dass diese Menschen sich damit auf rechtliches Glatteis begeben, ist ihnen dabei offenbar nicht bewusst. Hier bedarf es Aufklärung über die Rechte, die jeder auch im Internet hat“, macht Peter Stahl deutlich.

Beleidigungen sind auch im Internet nicht erlaubt

Wenn der Streit eskaliert und es zu Verleumdungen, Hetze und Drohungen kommt, handelt es sich um Taten, die durchaus zur Anzeige gebracht und juristisch verfolgt werden können, so Anja-Mareen Decker, Juristin bei ADVOCARD: „Die schriftlich oder auf Video festgehaltenen Straftaten bieten den Opfern allerdings auch die Chance, das Unrecht nachzuweisen. Denn genau wie im realen Leben sind auch im Netz Beleidigungen nicht erlaubt und die Verfasser können strafrechtlich belangt werden."

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